Ehingen sorgt für Überraschung

Die Bezirksliga-Handballer der TSG Ehingen setzten ihre Siegesserie auch nach den drei spielfreien Wochen am Bodensee fort. Beim Tabellendritten Bregenz gelang dem Team von Trainer Werner Pointinger beim knappen 30:28 (13:11)-Erfolg eine Überraschung.

„Wir hätten uns das Leben viel einfacher machen können, aber sind am Ende froh, dass wir die beiden Punkte aus Bregenz mitgenommen und nicht nur ein Ausflug an den Bodensee unternommen haben“, so das Fazit des Ehinger Trainers Werner Pointunger. „Besonders im Angriff hat man gemerkt, dass uns die spielfreien Wochen nicht gut taten. In der ersten Halbzeit haben wir sechs, sieben hochkarätige Chancen leichtfertig verschenkt, wodurch Bregenz dran blieb. Nach der Pause hat Bregenz immer mit dem siebten Feldspieler gespielt und uns damit große Probleme in der Abwehr bereitet.

Dass die TSG-Handballer gegen Bregenz gewinnen, war vor dem Spiel nicht unbedingt zu erwarten. Nachdem sich unter der Woche Torwart Daniel Geyer krank gemeldet hatte und Johannes Reichle die Saison verletzungsbedingt bereits beenden musste, stand das Team erstmal ohne Torwart da. In Markus Dietz, der in der zweiten Mannschaft als Feldspieler aktiv ist und Tristan Klein aus der A-Jugend fanden die Ehinger Ersatz. Neben der Problematik auf der Torhüterposition waren mit Steffen Mantz, Fabio Mingione und Johannes Prang drei weitere Spieler nicht richtig fit. Allerdings waren auch die Gastgeber nicht in Bestbesetzung. Durch das Playoff-Viertelfinale um die österreichische Meisterschaft fehlten die zwei besten Spieler dem Nachwuchsteam.

Vor sehr wenigen Zuschauern in der alten Bundesliga-Sporthalle taten sich die Ehinger nicht nur in der Anfangsphase schwer. Die Verteidigung stand zwar auch nicht so sicher wie gewohnt, aber aus dem Positionsspiel hatte man die Festspielstädter im Griff. Dagegen standen sich die TSG-Handballer im Angriff selbst im Weg. Mit eine Angriffsquote von weit unter fünfzig Prozent waren sie weit von den Leistungen vor der spielfreien Zeit entfernt. Mit einigen Paraden half Markus Dietz im Tor mit, dass sich Bregenz durch die vielen frei vergebenen Torchancen eine Führung herausspielen konnte. Nach 4:4, 7:7 und 10:10 konnte Ehingen immerhin eine 13:11-Führung in die Halbzeit mitnehmen.

„Wir haben im Angriff kopflos agiert und die Bälle weggeschmissen. Das haben wir in der zweiten Halbzeit etwas besser gemacht und sind dadurch zu mehr Toren gekommen“, sagte Pointinger. Die mehr erzielten Tore im zweiten Spielabschnitt waren für die TSG besonders wichtig, da auch die Gastgeber zulegten. In den ersten Minuten nach der Halbzeit bissen sie sich an der Ehinger Abwehr zwar die Zähne aus, aber mit dem zusätzlichen siebten Feldspieler stellte Trainer Jörg Lützelberger vor kaum zu lösende Probleme. Fast jeder Angriff von Bregenz war ein Tor, sodass die TSG nicht davon ziehen konnte. „Auch wenn wir es am Ende mal wieder spannend gemacht haben, ist der Sieg für uns verdient.“

Durch den Auswärtserfolg am vorletzten Spieltag hat die TSG Ehingen die letzte Entscheidung in der Bezirksliga herbeigeführt. Nachdem sich Ravensburg schon am Samstag zum Meister gekürt hatte, wird Lustenau die Aufstiegsrelegation bestreiten. Als Absteiger steht seit längerem Langenargen fest und der Vorletzte Langenau muss noch darauf hoffen, dass Friedrichshafen sich in der Landesliga hält. Die endgültige Platzierung der TSG wird mit dem abschließenden Spieltag am Samstag entschieden. Von Platz vier bis zum achten Rang ist noch alles möglich.

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